Regionale Energieflächenpolitik im Kontext von Energiewende und Gesamtenergiesystem 

Das Teilprojekt Transformationspolitik fungierte als regions- und fachübergreifende Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. Mit den Methoden des Kooperations- und Konstellationsmanagements wurden Austausch und Integration der verschiedenen Wissens- und Kompetenzbereiche im Verbundprojekt unterstützt.

Ziel war es, die Zusammenhänge zwischen Wachstum, Widerstand und Wohlstand bei der regionalen Umsetzung von Wind-, Solar- und Biomasseanlagen zu analysieren und mit Blick auf den Energiewendeprozess und das nationale Energiesystem strategische Ansatzpunkte für eine regionale Energieflächenpolitik zu identifizieren.
Zunächst wurden im Projektteam Kriterien für eine regional optimierte EE-Flächennutzung erarbeitet. Kriterien sind:

  • eine energieertragsorientierte und betriebswirtschaftlich effiziente Nutzung der Fläche, die eine Projektrealisierung möglichst ohne Fördermittel ermöglicht;
  • eine umweltverträgliche Nutzung der Fläche, die unterschiedliche Umweltbelastungen gegeneinander abwägt und minimiert;
  • eine sozialverträgliche Nutzung der Fläche, bei der die Bürger möglichst ausgewogen an Lasten und Nutzen (Wohlstand) beteiligt werden;
  • eine regionalwirtschaftlich effiziente Nutzung der Fläche, die den regionalen Wohlstand über alle Stakeholder hinweg mehrt.
Regionale Energieflächenpolitik zielt dementsprechend auf eine bürgernahe Umsetzung von EE-Projekten auf möglichst gut geeigneten Flächen, wobei Windenergie unverzichtbarer Bestandteil des Energiemix ist. Dazu koordinieren regionale Manager die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die damit verbundenen Aktivitäten und schlagen die jeweils am besten geeigneten Flächen vor.

Als übergreifende Hindernisse für die Etablierung einer regionalen Energieflächenpolitik haben sich herauskristallisiert:

  • die fehlende Institution eines regionalen Managers/Koordinators,
  • Informationsdefizite bezüglich geplanter EE-Vorhaben auf regionaler Ebene,
  • unterschiedliche rechtliche Anforderungen und Verfahren für verschiedene EE-Nutzungen,
  • geringe Einflussmöglichkeiten der Kommunen auf tatsächliche Flächennutzung (Privatbesitz), 
  • bisher fehlende Instrumente und Daten, um positive Auswirkungen einer regional koordinierten EE-Nutzung zu belegen,
  • fehlendes Konzept, das Bürgermeister, Investoren, Flächeneigentümer und Bürger über die Vorzüge einer regionalen Flächenpolitik für EE informiert und überzeugt, diskurs- und mitwirkungsfähig macht.

Als übergreifende Ansatzpunkte für die Etablierung einer regionalen Energieflächenpolitik sind erkennbar:

  • Institutionenbildung: In den Partnerregionen wird an der Institution des regionalen Managers/Koordinators und einer regional passenden Organisationsform gearbeitet.
  • Gute fachliche Praxis: In den Partnerregionen werden beispielhafte optimale EE-Flächennutzungen identifiziert oder sollen kleine EE-Flächenprojekte umgesetzt werden, um die Kriterien einer regional optimierten EE-Flächennutzung entlang dieser Projekte zu diskutieren und sichtbar zu machen. 
  • Instrumentenentwicklung: In den Modellregionen wird für die proaktive Planung und Koordination des EE-Ausbaus ein schlüssiges und pragmatisches Bewertungskonzept für die vergleichende Bewertung von Flächen und EE-Projektmodellen benötigt – und im Verbund entwickelt.
  • Öffentlichkeitsarbeit, Information und Bildung: In den Partnerregionen werden Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsangebote und Beteiligungs-/ Diskursformate genutzt und/oder entwickelt, um Vorteile und Verfahren einer regionalen Energieflächenpolitik bekanntzumachen.

Zusätzlich wurden gemeinsam mit dem Teilprojekt Ökobilanzen und Steuerung der Flächennutzung Empfehlungen für eine regionale Energieflächenpolitik erabeitet. Sie geben für die Bundesebene, die Länder, Regionale Planungsstellen und die Kommunen Hinweise dazu, wie eine regionale Energiewende unterstützt und vorangetrieben werden kann.




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Ansprechpartnerin

Dr. Susanne Schön
inter 3 Institut für Ressourcenmanagement

Tel.: +49(0)30 34 34 74 52
E-Mail

Helke Wendt-Schwarzburg
inter 3 GmbH - Institut für Ressourcenmanagement
Otto-Suhr-Allee 59
10585 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 - 34 34 74 46
E-Mail

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Broschüre
Flächenscout. Informationen zur regionalen Energieflächenpolitik

Handlungsempfehlungen
Denkanstöße und Handlungsempfehlungen für eine regionale Energieflächenpolitik

Infografik
Infografik "Elemente einer regionalen Energieflächenpolitik" 

Discussion Paper Transformationspolitik
Regionale Energieflächenpolitik in den Modellregionen 

Discussion Paper Transdisziplinarität
Wann ist transdisziplinäre Forschung erfolgreich

Zwischenbericht 2015